Tue, 30 Mar 2010 20:24:14 +0200
Am Freitag gehts los, da fliegen Bernhard und Hella nach Sri Lanka. Wir wollen mit Wolfgang Weber und seiner Galateia 1) von Sri Lanka zu den Malediven segeln. Vorher sind ein paar Tage Zeit, Sri Lanka anzusehen.
Dieses Logbuch versuchen wir aus der Ferne per Mail zu füllen 2). Jetzt müssen wir noch packen - und entscheiden was nicht mitkommt …
Liebe Grüße, Hella
Wed, 31 Mar 2010 11:55:23 +0200 (CEST)
wenn man zusagt, bei einer Eigneryacht in der Fremde mitzusegeln kann es passieren, daß man gebeten wird dringend benötigte Ersatzteile und Vorräte mitzubringen.
Wir müssen zum Glück keine Petroleumöfen, Schrotgewehre und Takelschrauben mitbringen 3), sondern:
Liebe Grüße, H.
Tue, 6 Apr 2010 05:41:35 +0200 (CEST)
… kurzes Update: wir sind Kandy, werden uns den Zahntempel ansehen und vielleicht ein paar Elefanten besuchen, heute abend hoffentlich mehr …
Liebe Gruesse, Hella + Bernhard
Tue, 6 Apr 2010 17:13:48 +0200 (CEST)
Beide Fluege (fuer Hella gefuehlt lang, fuer Bernhard normale Mittelstrecke) waren ganz normal, wir sind nicht oben geblieben sondern gut wieder gelandet. Allerdings wurde man so mit Essen vollgestopft, dass man zwischendurch nur wenig schlafen konnte. Und so standen zwei ziemlich muede Gestalten in Colombo an der Einreisekontrolle, wo uns eine strenge aber freundliche Dame dann ins Land gelassen hat. Ein heisses und schwueles Land, vor allem im Downcountry.
Mit Chauffeur sind wir nach Galle gefahren, kreuz und quer durch den durchaus spannenden Verkehr in der Hauptstadt. Bei einer Fahrgeschwindigkeit von 40 km/h faengt der frische Sri Lanka Besucher an, sich festzuhalten, weil der Fahrer rast. Ueberholmanoever zu dritt nebeneinander auf der Gegenfahrbahn sind ganz normal, sonst kommt man nie vorwaerts. Der Groesste, der Schnellste oder der Mutigste gewinnt.
In Galle wurden wir von Chatura Kudachchi von Tango Shipping freundlich empfangen, das ist der Yachtagent der Galateia - und ausserdem Funkamateur, Bernhard hat schon mal ein Anmeldeformular fuer den Sri Lankischen Amateurfunkclub erhalten.
Im Lady Hill haben wir nach einem Abendessen unter dem Dach mit Aussicht ueber ganz Galle uebernachtet.
Kenneth, unser Guide, bringt uns mit einem Minibus zu den typischen Touristenfallen - einer Schildkroetenfarm, einer Mondsteinmine - aber auch zu einer Gummiplantage und dann ins Upcountry zu den Teegaerten. Atemberaubende Landschaften, ein schoener Wasserfall (St. Claire) mit einem Teeshop (auch wieder eine Touristenfalle) gegenueber. Vorbei an einer grossen Baustelle fuer ein weiteres Wasserkraftwerk6) kommen wir Abends nach Sonnenuntergang in Nuwara Eliya an und uebernachten im "Rising Lion".
Am Morgen besichtigen wir die Stadt und den Victoria Park, Hella kauft zwei Regenschirme als Abwehrzauber (bisher noch wirksam, immer wenn es geschuettet hat, waren wir unter einem festen Dach). Gegen Mittag fahren wir per Tuktuk nach Nanu Oya, der Bahnstation. Um den Sri Lankischen Verkehr auf holprigen Bergstrassen moeglichst authentisch zu erleben, sollte man sich das auf keinen Fall entgehen lassen.
Am Sonntag hatten extra an der Bahnstation die Abfahrtszeiten erkundet - muendlich beim Schaffner, Fahrplanaushaenge sind nicht an jeder Station vorhanden. Der Zug sollte um 12:30 abfahren, hatte aber ein technisches Problem und ist leider erst mit ueber zwei Stunden Verspaetung angekommen, da die eingleisige Strecke durch den Gegenzug blockiert war. Bahnfahren und auch die Wartezeiten sind eine gute Moeglichkeit, mit der Bevoelkerung in Kontakt zu kommen (Fahrplanunregelmaessigkeiten in Muenchen koennen das ja auch bewirken). Die Fahrt verlief die ersten drei Stunden mitten durch Teeplantagen, das Selberpfluecken von Tee ist waehrend der Fahrt verboten!
Tausend Meter tiefer im Hillcountry haben wir auch den Anschlusszug von Peradeniya nach Kandy nicht mehr erreicht, der naechstpassende Zug hatte natuerlich auch 40 Minuten Verspaetung (fuer eine Fahrzeit von ca 10 Minuten). Jetzt noch mit dem Tuktuk 15 Minuten durch Kandy holpern, und wir sind etwas spaet und muede im Serene Garden Hotel.
Am Morgen fahren wir ca 30 km zur "Elephant Orphanage" (Fahrtzeit ca 1,5 h). Anders als der Name vermuten laesst gab es neben kleinen Elephanten auch eine ganze Reihe von Ausgewachsenen. So nahe war Hella noch nie an einem Elephantenbaby dran, das gerade neugierig aus seinem Flussbad zu den Touristen gekommen ist (hier sind die Touristen auch fuer Tiere die Attraktion, vielleicht lag es auch daran, dass ein Kind daneben mit einer Banane gelockt hat).
Auf dem Rueckweg haben wir Station in einem Kraeutergarten gemacht und wurden von einem ayurvedischen "Doktor" ueber die Heilwirkung der Tinkturen und Salben belehrt und mussten uns energisch gegen Behandlungsversuche wehren.
Zurueck in Kandy erkundeten wir den Tempel, in dem ein
Zahn des Buddha aufbewahrt wird.
Nach einer kleinen Staerkung gehts weiter mit einer Trommel- und
Tanzvorstellung klassischer Sri Lankischer Taenze (Sri Lankischer Heimatabend
).
Zurueck im Hotel - in dem es einen Internetzugang gibt - kaempfen Bernhard und Hella um Worte und Hella mit der Tastatur.
Morgen geht es wieder runter an die Kueste nach Galle, wo wir Wolfgang und Galateia treffen werden.
Thu, 8 Apr 2010 17:19:01 +0200 (CEST)
Am Mittwoch sind wir mit einem Minibus von Kandy nach Galle gefahren, der Fahrer hatte 4-5 Stunden prophezeit, insgesamt waren's dann aber mehr als 8, wegen der bevorstehenden Parlamentswahl war halb Sri Lanka auf der Strasse und über die Fahrtechnik haben wir ja oben schon berichtet. Offiziell gilt hier Linksverkehr, zwischendurch waren wir uns darüber aber nicht ganz sicher.
Ca. 60km vor Galle bekommen wir von Wolfgang eine SMS, dass er im Zug sitzt - wir stehen grad vor einer geschlossenen Schranke, es wird doch nicht dieser Zug sein? 10km weiter kommt die nächste SMS, der Zug steht auf freier Strecke … wir drehen um und gabeln Wolfgang am Straßenrand auf.
Am Donnerstag ist Großeinkauf, allerdings braucht man für diesen Toern und nur 3 Leute nicht die Unmengen, die wir für die ARC auf der Galateia unterbringen mussten. Zuerst im Supermarkt, dann auf dem Obstmarkt, dann auf dem Gemüsemarkt, nur der Getränkemarkt hat zu, da wegen der Wahl kein Alkohol verkauft werden darf, auch abends im Restaurant nicht.
Lossegeln werde wir voraussichtlich Samstag früh, morgen gucken wir uns noch die Nicht-Markt-Teile von Galle an.
Fri, 16 Apr 2010 21:05:56 +0200 (CEST)
Samstag Vormittag war Behördenkram angesagt, wir warten auf den Agenten, der wartet auf die Hafenbehörde, wir brauchen noch 3 zusaetzliche Crewlisten, die per Hand schnell geschrieben werden … irgendwann kurz vor Mittag sind dann alle Hürden überwunden und wir erhalten die Erlaubnis zum Auslaufen. Landleine los, Anker auf, raus aus dem Hafen und dann Kurs West, genauer gesagt 255°, das bringt uns direkt zu den Malediven. Aber halt, was ist das … der Motor wird ziemlich warm und die Geschwindigkeit ist deutlich weniger, als normal … Wolfang springt ins Wasser, die Schraube ist total mit Seepocken besetzt, er muss erst mal 1/2 Stunde kratzen. Danach ist alles wieder blank und Galateia macht gute Fahrt, leider meist mit Motor da wir zu wenig Wind haben. Am Abend sieht man tolles Wetterleuchten über Sri Lanka, keine 5 Sekunden ohne Blitze. Bei uns ist aber alles ruhig, irgendwann nieselt es ein bisschen, aber bevor es für eine richtige Erfrischung reicht, hört es schon wieder auf. Am Sonntag haben wir einen wunderschönen ruhigen Segeltag, ein leichter Südwind zieht uns mit bis zu 6kt unserem Ziel entgegen … ca. 1/3 des Weges haben wir schon hinter uns, an Bord ist alles wohl.
Sun, 18 Apr 2010 19:35:08 +0200 (CEST)
Weil unsere Berichterstattung ein wenig hinterherhinkt und beim letzten Versuch die Formatierung leider wegen isländischen Vulkanwolken abgestürzt ist, nur ein paar Stichworte:
mal unter Segeln gegenan, mal mit Motor wenn weniger Wind war, die Nachtwache sieht schon an der Neigung des Kreuz des Südens, wann die 4 Stunden vorbei sind. Viel Wetterleuchten am Horizont, aber nur einmal weichen wir einem Gewitter aus. Und wenn es mal ein wenig schauert, dann immer in Wolfgangs Wache … bei diesen Temperaturen hätte Hella aber gegen ein wenig Abkühlung auch nicht gemurrt.
Atolle, erstes Mal um Korallen schnorcheln, ein schöner Segeltag zur Hauptstadt+Insel Male, Inselbus, ein prima Abend in Male und auf dem Heimweg ein Mantarochen der an der Inselbus-Haltestelle das vom Licht angelockte Plankton futtert und dabei fantastische Purzelbäume im Wasser schlägt … Gute Nacht, jetzt gehen wir brav in die Koje, morgen lockt ein neuer Tag auf und zwischen den Malediven.
Sun, 18 Apr 2010 19:39:13 +0200 (CEST)
also eigentlich ist ja vorgesehen, dass man sofort und vor Betreten des Landes einklariert … wir hatten die erste Kontaktaufnahme via Funk und Telefon probiert, leider konnten wir weder den Agent noch die Hafenbehörden erreichen. Also sind wir als (vorübergehend) Illegale schnell nach Male gefahren: Mit dem Dinghi zum Fährterminal, von dort mit dem Dhoni (Wasserbus) in die Stadt.
Male ist eine kleine aber lebendige und im Vergleich zu den Städten in Sri Lanka auch deutlich entspanntere und besser organisierte Metropole.
Am nächsten Tag war dann in der Früh Behördenbesuch angesagt: 2 Herren vom Zoll, 2 vom Militär, 1 Doktor vom Gesundsheitsamt, einer von der Einwanderungsbehörde und der Agent passten dann nicht mehr ganz ins Cockpit der Galateia … wir spannten gastfreundlich ein weiteres Sonnensegel, reichten Cola und dann ging es ans Werk: Formulare, Formulare, Formulare, Stempel, Formulare … Aber alle waren sehr nett und konstruktiv und dann waren wir endlich legal im Land!
Nach einem Besuch im Büro des Agenten konnten wir uns Male noch weiter ansehen (und natürlich lecker was Essen).
Am nächsten Tag dann ein kleiner Schlag zur Insel Giravaru, einer Insel die gerade groß genug ist für ein kleines Touristenressort. Zeit zum Schnorcheln und entspannen. Hier übernachten auch ein paar gestrandete Urlauber, deren Flüge wegen dem Vulkanausbruch gecancelt wurden.
Ein anderer Gast hier erzählt, dass in Dubai 40000 Menschen auf ihre Weiterflüge nach Europa warten und alles im Chaos versinkt … zur Sicherheit werden wir uns Morgen erkundigen, ob unser Hotel in Dubai das reservierte Zimmer bestätigen kann … das kann noch spanned werden.
Tue, 20 Apr 2010 16:10:09 +0200 (CEST)
gestern sind wir nach einem sehr schönem Schnorchelausflug gemütlich von Giraavaru nach Himmafushi gesegelt. Dort im Hafen angekommen haben wir das Dorf besichtigt, das nur tagsüber von normalen Touristen besichtigt wird, die mit Dhonis von den Ressorts hergebracht werden. Wir dagegen sind erst am Abend angekommen, haben mit den Kindern Ball gespielt und dann im Restaurant ein gutes Abendessen genossen. Heute ging es dann wieder zurück nach Hulhumale, Diesel bunkern und Schiff putzen! Jetzt brechen wir nochmal auf um uns ein Abschiedsessen in dem schönen neuangelegten Stadtviertel hier auf der Insel zu gönnen. Morgen fliegen wir um 9:55 nach Dubai wo hoffentlich unser Hotelzimmer auf uns wartet.
Fri, 23 Apr 2010 19:12:05 +0200 (CEST)
am Mittwoch, als Bernhard und Hella bei ein paar arabischen Vorspeisen aufmerksam das muntere Treiben der Abras und Dhaus auf dem Dubai Creek folgen.
Den Flieger nach Dubai zu besteigen war nicht ganz unkompliziert: Am Checkin in Male will uns Emirates nicht an Bord lassen, da die Einwanderungsbehoerde in Dubai bestimmt haben soll, dass Passagiere entweder einen direkten Weiterflug (der auch garantiert stattfindet, also nicht nach Europa) oder mindestens 5 Tage Hotelreservierung in Dubai nachweisen koennen. Ratet mal - wir hatten nur 3 Naechte in Dubai geplant und gebucht.
Leider hatte uns dieses wichtige Detail (und vielen anderen Fluggaesten) Emirates erst am Checkin verraten - weder wurde Hella per SMS benachrichtigt (dafuer hatte sie Ihre Mobilfunknummer hinterlassen) noch wurde Bernhard korrekt informiert, als er am Abend vor Abflug bei Emirates in Male anrief.
Zum Glueck hat Bernhard nette Arbeitskontakte in Dubai und Abu Dhabi, die bestaetigten per E-Mail, dass wir zur Not bei Ihnen bis zu sieben Tagen uebernachten duerften. Vielen Dank, Andreas und Thomas!
Die offiziellen Schlusszeiten fuer Checkin und Gate waren laengst vorbei als wir (zusammen mit anderen aehnlich betroffenen Fluggaesten) dann endlich in das Flugzeug gelassen wurden.
In Dubai im Hotel genossen wir dann die nicht oeffentlich einsehbare Dusche und das lange und breite Bett … um dann spaeter noch per Abra den Creek zu ueberqueren und Gewuerz- und Goldsouk zu besichtigen.
Fri, 23 Apr 2010 19:13:32 +0200 (CEST)
Nach einem kleinen Ausflug in die Geschichte im Museum of Dubai fahren wir zum groessten Tempel des Konsums, der Dubai Mall.
Die Fische im Aquarium der Dubai Mall sind weniger bunt und vermutlich weniger gluecklich als die Meeresbewohner die wir beim Schnorcheln in den Lagunen der Malediven beobachten durften. Und hier werden die Korallen mit Buerste und Unterwasserstaubsauger von einem ganzen Taucherteam gereinigt - muessen sie auch, denn diese Korallen sind aus Plastik (arme Fische).
Abendessen gibt es mit direktem Blick auf Burj Khalifa und "The Fountain", ein enormes Wasserspiel mit Licht und Sound, das jede halbe Stunde Dubai, die Mall und vor allem den hoechsten Turm der Welt feiert.
Der naechste Tag, die naechste Mall - wir kaufen noch ein paar Mitbringsel und fahren mit der neuen Metro wieder Richtung Stadtzentrum. Noch einmal eine spannende, diesmal nicht komplett kollisionsfreie Fahrt per Abra ueber den Creek bringt uns zurueck ins Hotel.
… und jetzt tun der Hella die Fuesse weh …
Sun, 25 Apr 2010 07:49:50 +0200
Jetzt sind wir wieder zuhause.
Gestern früh hatten wir noch Andreas (der uns die oben erwähnte hilfreiche Mail geschrieben hat) und seine Frau in Dubai besucht. Die beiden haben übrigens 4 sehr süße Siam-Mischlingskätzchen zu vergeben - wenn das jetzt in Deutschland gewesen wäre, hätten Bernhard und Hella nur schwer wiederstehen können …
Das Flugzeug war voll, so voll daß uns zuerst nur getrennte Sitzplätze angeboten wurden. Ein sehr hilfreicher Emirates-Mitarbeiter am Gate hat es dann aber geschafft, mehrere vorübergehend getrennte Pärchen wieder zusammenzuführen.
Vielen Dank an die lieben familiären Taxifahrer und Briefkasten-Leerer!
Jetzt müssen wir noch Wäsche waschen, Fotos sortieren, und uns wieder an das kühlere Mitteleuropa gewöhnen.
Der Wolfgang war aber faul, mussten wir uns anhören, als wir wieder zuhause waren. Die ganze Zeit kein Galateia-Logbuch. In Wirklichkeit hat Wolfgang seine Logbücher viel regelmäßiger als wir abgeschickt … aber der Inhalt war erst mal nicht zu lesen.
Warum? Weil Jojo im Hintergrund ganz fleissig war und die ganze Webseite neu renoviert hat, da mussten die neuesten Updates kurz mal warten. Hier ist dann endlich auch der offizielle Logbucheintrag Von Sri Lanka zu den Malediven.